Wie kann man eine heute fast vollständig verschwundene Burg aus dem 12. / 13. Jahrhundert wieder zum Leben erwecken?
Ganz einfach:
- Man stapft unzählige Male im steilen Gelände im Unterholz herum, um Strukturen zu finden, Fotos zu machen und Maße zu nehmen. Dabei wird man u.a. von Zecken angegriffen und von Mücken zerstochen.
- Man besorgt sich die LIDAR-3D-Geländedaten.
- Man erstellt einen maßstäblichen Grundriss der Strukturen und Gebäude.
- Man liest nahezu alles an Literatur über Burgen.
- Man verwendet ein 3D-Programm zu virtuellen Modellierung, um
- das Gelände hier und da etwas zu modifizieren (Gräben vertiefen, abgerutschtes Gelände ausgleichen, …)
- die Gebäude möglichst realitätsnah nachzubilden.
- Man verwendet ein 3D-Texturierungsprogramm, um den Modellen die passenden Farben und Oberflächen zu verpassen.
- Man importiert die fertigen Modelle in ein 3D-Visualisierungsprogramm, um alles in Szene zu setzen (Vegetation, Beleuchtung, …)
- Man schreibt alle Erkenntnisse, Ergebisse, Zwischenschritte und Herleitungen auf und verpackt sie in ein druckbares Büchlein.
Ergebnis:
Für Interessierte:
Die Neuburg / Schellenburg bei Lenggries
Buch im A5-Hochformat, 108 Seiten, teilweise farbig, 2023
ISBN 978-3-757-85445-4
9,59 EURO
Auch als E-Book erhältlich (5,59 EURO)
Im ersten Abschnitt (von Scheitler) erfolgt zuerst die Beschreibung und Bestandsaufnahme der Ruine, um dann unter Berücksichtigung der historischen Einordnung einen Rekonstruktionsversuch mit moderner Software für 3D-Visualisierung zu wagen.
Der zweite Abschnitt (von Benz) widmet sich den Nachforschungen über mögliche Besitzer der Burg und den aktuell gebräuchlichen Namen ‚Schellenburg‘.